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Daumendrücken für das «Ehrenmitglied» Skispringen: Andreas Wank beim Abenteuer Vierschanzentournee

"Normalerweise hätten wir am Mittwoch alle irgendwo in einem Sportlerheim zusammengesessen und gemeinsam verfolgt, wie Andreas Wank das große Abenteuer Vierschanzentournee bewältigt", sagt Ronald Blümke, der Vereinsvorsitzende des SFV Rothenburg, der letztlich aber zu Hause und allein vor dem Fernseher den Auftritt seines Schützlings mitverfolgte. Grund: Die "Skisprungverrückten" aus dem Saalkreis wohnen alle ziemlich entfernt voneinander zwischen Halle und dem Kyffhäuser. "Da ist es auch in der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr nicht so einfach, alle zusammenzubekommen. Aber wir holen das zu Silvester nach und verfolgen das Neujahrsspringen in Garmisch in größerer Runde", plant Blümke. Als der Rothenburger Skisprung-Chef am Mittwoch kurz nach 17 Uhr schon an Silvester und Neujahr dachte, war für seinen Schützling Andreas Wank der Arbeitstag in Oberstdorf schon beendet.

Im K. o.-Springen war er drei Meter kürzer als sein weißrussischer Gegner Anisimow gesprungen. Die erste verständliche Enttäuschung war da schon abgeklungen. "Schade, die vorgelegte Weite des Weißrussen hätte Andreas packen können. Aber er hatte schon alle Erwartungen übererfüllt, als er am Vortag die Qualifikation geschafft hatte", sagte Ronald Blümke mit berechtigtem Stolz. "Andreas steht noch ganz am Anfang seiner Karriere. Wir drücken nun die Daumen, dass es in Garmisch besser läuft." Andreas Wank war am Mittwoch in Oberstdorf der jüngste Springer überhaupt, am 18. Februar wird er erst 17 Jahre alt. Als er sechs Jahre alt war, hatte ihn Vater Enno, der am Mittwoch an der Oberstdorfer Schanze seinem Jungen die Daumen drückte, für das Skispringen begeistert. Schnell wurde im Saalkreis sein Talent erkannt, 1998 erfolgte die Delegierung an das Sportgymnasium in Oberhof, wo er seitdem bei Rainer Schmidt, dem Olympiadritten von 1972, trainiert. "Ich weiß, dass alle in Rothenburg und Umgebung mir am Mittwoch ganz fest die Daumen gedrückt haben und dass sie vermutlich genauso enttäuscht sind wie ich im Moment auch. Ich habe trotzdem viel gelernt, vor allem auch, wie ich mit dem ungewohnten Trubel umzugehen habe", war der in Domnitz geborene Andreas Wank am frühen Mittwochabend in Gedanken auch bei seinen "Rothenburgern". Offiziell ist Andreas Wank nach sechs Jahren in Oberhof kein Mitglied mehr in Rothenburg. "Ich bin aber trotzdem noch sehr oft an den Schanzen im Nussgrund und werde trotz meiner erst 16 Jahre schon als Ehrenmitglied begrüßt."