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Bürgerpreis «Der Esel, der auf Rosen geht» vergeben - Engagement im Rampenlicht

Der Termin konnte nicht besser gewählt sein. Am Abend vor Palmsonntag - an dem laut biblischer Geschichte Jesus auf einem Esel nach Jerusalem reitet - hatte in Halle "Der Esel, der auf Rosen geht", seinen großen Auftritt. Und wie bei der Verleihung dieses Bürgerpreises üblich, wurde der Esel aus Halles Stadtlegende von einem Artgenossen aus dem Bergzoo gedoubelt. Und erneut war die spannende Frage, ob sich der Esel wirklich bis nach vorn zur Bühne bemühen wird.

Doch vielleicht, weil der Esel eine Eselin war, gelang ein Kompromiss zwischen dem sprichwörtlichen Eigensinn des Grautiers und seiner Aufgabe. Zwar schaffte Lena den Weg nicht pünktlich bis zu dem Moment, als es von oben weiße Rosenblätter regnete, doch das tat dem großen Auftritt des Esels keinen Abbruch. Und so war auch der Weg geebnet für jenen großen Auftritt, mit dem Leute, die sonst unauffällig fürs Gemeinwohl tätig sind, ins Rampenlicht rückten. Im Beisein von mehr als 400 Gästen und zahlreicher Prominenz wie Kultusminister Jan-Hendrik Olbertz (parteilos) und Sozialministerin Gerlinde Kuppe (SPD), Halles Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados (SPD) und des Saalekreis-Landrats Frank Bannert (CDU) wurden fünf Preise vergeben. Den ersten bekamen die Jüngsten: die Schülerlotsen der halleschen Pestalozzi-Schule. Für sie gab es eine besondere Laudatio - gehalten von "Polizist Kupfernagel", einer Handpuppe der Polizei-Puppenbühne. Beim zweiten "Esel" für Ronald Blümke, den Chef des Rothenburger Skisprungvereins, kam die Lobrede aus der Ferne. Junioren-Weltmeister Andreas Wank pries den Sportförderer aus seiner einstigen Trainingsgemeinde per Toneinspielung von Norwegen aus, wo der Skispringer gerade weilte.

Weil sich mit der Kreisfusion auch die Reichweite des Bürgerpreises um den Altkreis Merseburg-Querfurt erweitert hat, konnte diesmal mit der Stadtführerin Lieselotte Witte erstmals eine Domstädterin geehrt werden. Das übernahm mit einer gesungenen Laudatio deren hallescher Kollege, der singende Stadtführer Klaus-Dieter Kühnert alias Catch Bolder. Und für die ehrenamtlichen Fahrrad-Mechaniker Lutz Heym und Helmut Will sprach die lobenden Worte der Doppel- Olympiasieger im Rudern und jetzige Inhaber eines erfolgreichen Fahrrad-Geschäfts, Andreas Hajek, quasi ein Kollege. Dass die Ehrung wohl für alle Lust macht auf neue Taten, machte Helmut Will in seinen Dankesworten sinnbildlich mit den Worten: "Jetzt müssen wir unseren Preis noch mal richtig aufpolieren", deutlich. Und zum krönenden Abschluss wurde der Initiatorenpreis mit einer Laudatio von Minister Olbertz an einen der erfolgreichsten Künstler Halles, den Maler Moritz Götze, verliehen. Der von Sven Stephan souverän moderierten Feier, deren Erlös an den MZ-Verein "Wir helfen" geht, setzte eingangs ein von Achim Unger und Thomas Wittenbecher eigens einstudiertes Programm mit Schauspielern der Kulturinsel und der "Springtime"-Band" ein Glanzlicht auf.